14.10.2021

Die Remscheider Verkehrsbetriebe testen Elektrobusse für eine saubere Zukunft

Ab dem 27. Oktober testen wir für sechs Monate Elektrobusse verschiedener Anbieter, um uns für eine zukunftsfähige und nachhaltige Mobilität aufzustellen. Die innovative Technologie rund um das Thema batteriebetriebene Elektrobusse soll in diesem Zeitraum von insgesamt sieben Herstellern unter die Lupe genommen werden.

Vorangegangenen ist eine Machbarkeitsstudie zum Thema alternative Antriebe, die im Herbst 2020 durchgeführt wurde. Dabei untersuchten Experten, welcher alternative Antrieb künftig unsere 86 Dieselbusse ersetzen soll. Analysiert wurde der Einsatz von batteriebetriebenen Bussen, Batterie-Oberleitungsbussen und Brennstoffzellen-Bussen. Auf Grundlage einer Vielzahl von Kriterien wie Wirtschaftlichkeit und ökologischem Nutzen schieden Wasserstoff-Antrieb oder auch Oberleitungsbusse für uns aus. Die Sieger der Machbarkeitsstudie sind die batteriebetriebenen Busse als Voll- bzw. Gelegenheitslader. Wir folgen nun dieser Handlungsempfehlung und starten mit einem Testbetrieb unter realen Einsatzbedingungen. Dafür wurde eine entsprechende Ladestation zur Gelegenheitsladung per Pantograph von der Firma SBRS/Schaltbau aus Dinslaken am Bahnhof Lennep aufgestellt. Damit ist die Voraussetzung erfüllt, einen Teil der Testbusse an dieser Endhaltestelle in den Pausenzeiten mittels Panto-Up-Technik nachzuladen und die Laufleistung entsprechend zu vergrößern. Da aber auch Elektro-Busse mit kabel-gebundener Steckerlösung - so genannte Depot-Lader - in diesem Zeitraum getestet werden, welche auch über eine limitierte Tages-Kilometerlaufleistung verfügen, wurde am Lenneper Bahnhof ebenfalls eine Möglichkeit geschaffen, diese mit bis zu 150 kW per CCS-Stecker nachzuladen. Sowohl der Pantograph als auch die Steckerlösung sind für den Testbetrieb angemietet. Zukünftig gilt es zu überlegen, welche Technik für Remscheid am praktikabelsten ist. Die hohen Anschaffungskosten sind zwar einmalig, jedoch ist mit der Umstellung auf alternative Antriebe auch ein entsprechender Umbau des Bus-Depots und der Werkstatt nötig und somit wird im Vorfeld abgewogen, welche Technik für diese neue Busgeneration im Verkehrsbetrieb zum Einsatz kommt.

Die Testbusse werden auf den Linien 664, 669 und 240 eingesetzt, wo sie etwa 180 km/Tag zurücklegen werden.
Bei der Auswahl der Linien wurde sichergestellt, dass die Testbusse von voll besetzt bis fast leer, bei freier Fahrt und Stau, bei Wind und Wetter in der kalten Jahreszeit und eben auch für die typische Topografie des Bergischen Landes getestet werden und wir so auch entsprechende Erkenntnisse gewinnen können.  

Die Fahrzeugplanung sieht wie folgt aus:
Den Anfang macht in KW 43 ein Volvo 7900 E - ein 12 Meter langer Solo-Bus. In KW 44 - 45 kommt dann der 18 Meter lange Gelenkzug des gleichen Herstellers (Volvo 7900 EA) zum Einsatz. Parallel dazu werden wir in KW 44 - 46 einen Irizar ie Solo-Bus testen. Hierbei handelt es sich um einen spanischen Hersteller. In KW 46 ist ein Gelenkzug der Firma MAN vor Ort und in KW 47 - 49 kommt der Citea SLF-120 Electric der niederländischen Firma VDL.

Mit weiteren Fahrzeugherstellern aus ganz Europa sind wir noch in der Detail-Abstimmung, was den Einsatz der Test-Fahrzeuge angeht. Wenn möglich, kommen diese im 1. Quartal 2022.

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